Den Voltigierern fehlt ein passendes Wettkampf-Pferd

Pferdesportverein Aulendorf sammelt mit Crowdfunding-Aktion Spenden

 „Unser neues Voltipferd“ heißt die Aktion, die der Pferdesportverein Aulendorf (PSV) auf der Crowdfunding-Plattform der Baden- Württembergischen Bank gestartet hat. Der Verein will Mithilfe mehrerer Unterstützer ein neues Voltigierpferd kaufen und selbst ausbilden. „Pferde sind sehr teuer und da ist es sehr schwierig, einen großen Sponsor zu finden. Mit mehreren kleineren ist es einfacher, das Geld zusammen zu bekommen“, sagt Julia Wölfle, Kassiererin und eine der Trainierinnen des PSV.

Die Voltigierer des PSV Aulendorf brauchen Unterstützung für die beiden Vereinspferde „Lasar“ und „Corelli“.

Beim Crowdfunding, einer modernen Form des Sponsorings, geht es darum, dass viele kleine Spender bereits mit geringen Beiträgen regionale Projekte unterstützen können, erläutert die BW-Bank in einer Presseinformation. Projektstarter können auf der Internetplattform Unterstützer finden, Spender können sich im Gegenzug verschiedene Prämien aussuchen. Spenden sind ab einem Euro möglich, ab fünf Euro gibt die BW-Bank nochmals einmalig fünf Euro pro Unterstützer hinzu. Der PSV will über diese Finanzierungsform 2000 Euro sammeln. Im Voltigiersport, das als „Turnen auf dem galoppierenden Pferderücken“ beschrieben werden kann, ist nicht jedes beliebige Pferd nutzbar. „Es muss vom Körperbau geeignet sein und eine gewisse Größe haben“, erklärt Wölfle. Außerdem sei der richtige Schwung im Galopp von Bedeutung, um auf dem Pferderücken akrobatische Kunststücke vorführen zu können. Dafür muss das Tier auch ein ruhiges, zuverlässiges Gemüt besitzen, denn bis zu drei Voltigierer befinden sich gleichzeitig auf seinem Rücken. Beim PSV voltigieren mehr als 40 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 22 Jahren in fünf Gruppen. Nachdem ein Voltipferd im vergangen Dezember eingeschläfert werden musste und ein weiteres seit dem Frühjahr altersbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, trainieren die Sportler derzeit noch auf den vereinseigenen Pferden „Corelli“ und „Lasar“. Da die beiden Wallache jedoch auch schon 19 und 18 Jahre alt sind, will der Verein den Pferden die Beanspruchung in der hohen Leistungsklasse nicht mehr zumuten.

Bei einem Wettkampf mit der Turniergruppe müsste das Pferd bis zu sieben Minuten durchweg galoppieren und bis zu drei turnende Personen auf dem Rücken tragen können, erklärt die Trainerin. „Wir brauchen das neue Pferd, um weiter auf Wettkämpfen starten zu können“, fasst es die Kassiererin zusammen. Da ein ausgebildetes Voltipferd zu teuer ist, will der Verein selbst eines ausbilden. Allein der Kauf des Pferdes schlägt mit über 7000 Euro zu Buche, hinzu kommen Kosten für Ausrüstung und Ausbildung. „Die gesammelten 2000 Euro wären eine große Unterstützung und Entlastung unseres Vereinsbudgets“, sagt Wölfle.

Bericht: Schwäbische Zeitung Lokalausgabe Bad Waldsee 13.10.2017
Text und Fotos: Elke Cambré

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